Erfolgreiche Betriebsübergabe: Darauf sollten Käufer und Verkäufer achten
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10.09.2024 14:40
Die Übergabe / der Verkauf eines Unternehmens ist komplex und geht weit über die Festlegung des Verkaufspreises hinaus. Neben finanziellen Aspekten spielen etwa emotionale Bindungen, Vertrauen und Zukunftserwartungen eine wichtige Rolle. Wir verraten einige Punkte, die vom Käufer und vom Verkäufer berücksichtigt werden sollten, um den Übergabs-/Verkaufsprozess erfolgreich zu gestalten.

Erfolgreiche Unternehmensübergabe:

Vertrauen, Planung und finanzielle Strategien

Die Übergabe eines Unternehmens ist ein hochkomplexer Prozess, bei dem sowohl Käufer als auch Verkäufer zahlreiche Aspekte beachten müssen. Der Erfolg hängt stark von Vertrauen, klaren Vereinbarungen und der Berücksichtigung der finanziellen und operativen Details ab. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Schritte, um eine erfolgreiche Unternehmensübernahme zu gewährleisten – und wie Transparenz, ein solides Übernahmekonzept und finanzielle Instrumente wie Earn-Outs und Verkäuferdarlehen dabei helfen können.

Vertrauen und Transparenz als Basis

Vertrauen ist das Fundament jeder erfolgreichen Unternehmensübergabe. Käufer und Verkäufer müssen frühzeitig offen über ihre Erwartungen und Beweggründe kommunizieren. Käufer sollten nicht nur klarstellen, warum sie sich für das Unternehmen interessieren, sondern auch ihre Pläne für die Zukunft des Unternehmens erläutern. Gleichzeitig sollten Verkäufer ihre Motivation für den Verkauf offenlegen. Studien zeigen, dass Unternehmenstransaktionen, bei denen Vertrauen etabliert ist, langfristig erfolgreicher verlaufen und potenzielle Konflikte minimiert werden (DueDilio, 2023).

Eine vertrauensvolle Basis sorgt nicht nur für ein besseres Verhandlungsklima, sondern fördert auch die Bereitschaft beider Seiten, Lösungen zu finden und flexible Finanzierungsmodelle, wie zum Beispiel Verkäuferdarlehen, zu akzeptieren (Reed Smith, 2023).

Das Übernahmekonzept: Mehr als nur ein Preisvorschlag

Ein durchdachtes Übernahmekonzept umfasst weit mehr als nur die Festlegung eines Kaufpreises. Es sollte eine klare Strategie enthalten, wie der neue Eigentümer das Unternehmen in Zukunft führen wird. Dabei sind folgende Punkte besonders wichtig:

  • Informationen zum Käufer: Wer ist der Käufer, und welche Expertise bringt er mit?
  • Zukünftige Pläne: Welche Vision hat der Käufer für das Unternehmen, und wie plant er, diese umzusetzen?
  • Zeitplan der Übergabe: Wann soll die Übernahme erfolgen, und wie lange dauert die Einarbeitung des neuen Eigentümers?

Solche Details helfen dem Verkäufer, das Vertrauen in den zukünftigen Erfolg seines „Lebenswerks“ zu bewahren (Reed Smith, 2023).

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Übernahmetermin und Einarbeitungsphase

Der Zeitpunkt der Übergabe sowie die Einarbeitungszeit des neuen Eigentümers sind kritische Faktoren. Häufig streben Käufer eine längere Einarbeitungszeit an, um die betrieblichen Abläufe besser kennenzulernen. Verkäufer hingegen möchten oft einen schnellen Übergang. Eine klare und frühzeitige Absprache beider Seiten sorgt für eine reibungslose Integration und minimiert das Risiko von Missverständnissen (DueDilio, 2023).

Forschungsergebnisse zeigen, dass ein gut abgestimmter Zeitplan und eine durchdachte Einarbeitungsphase zu besseren Geschäftsergebnissen führen und den Übergangsprozess für beide Seiten erleichtern (Reed Smith, 2023).

Finanzielle Instrumente: Verkäuferdarlehen und Earn-Out-Vereinbarungen

Finanzielle Flexibilität ist ein Schlüssel zum Erfolg einer Unternehmensübernahme. Zwei der gängigsten Instrumente in diesem Bereich sind das Verkäuferdarlehen und die Earn-Out-Vereinbarung.

  • Verkäuferdarlehen: Dabei finanziert der Verkäufer einen Teil des Kaufpreises und gewährt dem Käufer ein Darlehen. Dies zeigt Vertrauen des Verkäufers in die Zukunft des Unternehmens und erleichtert dem Käufer die Finanzierung, indem er weniger Eigenkapital benötigt (DueDilio, 2023). Verkäuferdarlehen sind vor allem bei kleineren und mittleren Transaktionen verbreitet und helfen dabei, Finanzierungslücken zu schließen (Exit Promise, 2023).

  • Earn-Out-Vereinbarungen: Diese Regelungen koppeln einen Teil des Kaufpreises an die zukünftige Leistung des Unternehmens. Earn-Outs bieten dem Verkäufer die Möglichkeit, zusätzlich zu profitieren, wenn das Unternehmen unter der neuen Leitung erfolgreich ist. Allerdings bergen sie auch Risiken, da die genauen Kriterien, wie Umsatz oder Gewinn, sorgfältig definiert und im Vertrag festgelegt werden müssen (Reed Smith, 2023; MandA Risk Advisor, 2023).

Klare Regeln für Earn-Outs und deren Risiken

Earn-Outs sind eine attraktive Möglichkeit, Käufer und Verkäufer zu einem Konsens zu führen, doch sie erfordern eine klare Strukturierung, um Streitigkeiten zu vermeiden. Käufer möchten oft operative Änderungen vornehmen, die sich auf die finanziellen Ergebnisse des Unternehmens auswirken. Um Konflikte zu verhindern, sollten vertragliche Kennzahlen wie EBITDA, Umsatz oder Gewinn genau definiert werden. Zudem müssen beide Seiten sich auf einen Mechanismus zur Konfliktlösung einigen, falls es zu Unstimmigkeiten bei der Berechnung der Earn-Outs kommt (Exit Promise, 2023).

Ein gut ausgearbeitetes Earn-Out-System kann dazu beitragen, dass sowohl Käufer als auch Verkäufer von der Übernahme profitieren, jedoch nur, wenn alle Parameter klar geregelt sind (ICA, 2023).

So what? - Eine Win-Win-Situation schaffen! 

Die Übergabe eines Unternehmens ist eine komplexe Herausforderung, bei der es auf Vertrauen, klare Kommunikation und durchdachte finanzielle Lösungen ankommt. Käufer und Verkäufer, die von Anfang an auf Transparenz und ein solides Konzept setzen, können eine Win-Win-Situation schaffen. Finanzierungsmodelle wie Verkäuferdarlehen und Earn-Out-Vereinbarungen bieten flexible Lösungen, um den Kaufpreis anzupassen und die Risiken fair zu verteilen.

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